
Mit digitaler Expertise gesellschaftlichen Wandel gestalten: Pro-bono-Engagement bei der Caritas
Ein Jahr lang haben Daniel und seine Kolleg*innen ihre Expertise nicht nur in Kundenprojekten eingesetzt – sondern zusätzlich für Menschen, die Unterstützung auf dem Weg in den Arbeitsmarkt brauchen. Gemeinsam mit der Caritas entstand so ein starkes Pro-bono-Projekt, das zeigt: Neben dem Alltag im Public Sector schaffen wir weiteren gesellschaftlichen Mehrwert, und wachsen als Team über uns hinaus.
Hallo Daniel, stell dich doch bitte einmal vor. Wer bist du und was machst du bei Sopra Steria?
Grüß Gott, mein Name ist Daniel und seit August 2022 arbeite ich bei Sopra Steria im Bereich Public Sector. Davor habe ich schon in der Public Sector Beratung gearbeitet und habe umfangreiche Erfahrungen in der Beratung öffentlicher Organisationen gesammelt. Ich habe vor allem in Bundesministerien und -ämtern zu Prozessoptimierung und Architektur beraten.
Wie bist du auf das Pro-bono-Projekt mit der Caritas aufmerksam geworden und worum geht es konkret in diesem Projekt?
Meine Führungskraft hat mir vorgeschlagen, bei einem Pro-bono-Projekt mitzumachen. Die Idee fand ich sofort spannend, und nach einem kurzen Gespräch wurde ich für das ECPS*-Programm ausgewählt.
In dem Projekt geht es darum, Menschen zu unterstützen, die es auf dem Arbeitsmarkt schwer haben, zum Beispiel Schutzsuchende oder Langzeitarbeitslose. Die Caritas hilft diesen Personen, und wir bringen unser technisches Wissen ein: Wir haben Anforderungen für eine App erhoben, die beim Erstellen der Bewerbungsunterlagen hilft und so die Chancen auf einen Job verbessert.
*Der ECPS ist ein Förderprogramm für Mitarbeitende im Bereich Public Sector bei Sopra Steria. Einmal im Jahr können Führungskräfte besonders engagierte Berater*innen für die Teilnahme nominieren. Diese bekommen die Möglichkeit, zusätzlich zu ihren normalen Aufgaben ein einjähriges ehrenamtliches Projekt zu übernehmen. Ziel ist es, sich mit anderen Fachleuten zu vernetzen, gemeinsam an konkreten gesellschaftlichen Herausforderungen zu arbeiten und neue Impulse für die tägliche Arbeit mitzunehmen. Die Teilnahme am ECPS-Projekt erfolgt neben den regulären Aufgaben und bietet so die Chance, sich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln.
Welche Herausforderungen habt ihr gemeinsam mit der Caritas identifiziert?
Um genau herauszufinden, wo die Probleme liegen, haben wir mit sozial benachteiligten Personen gesprochen. Dabei wurde schnell klar: Viele haben Schwierigkeiten mit der Sprache, wissen nicht, wie sie passende Jobs finden können oder kommen mit digitalen Bewerbungen nicht gut zurecht. Für Schutzsuchende ist gerade der deutsche Bewerbungsprozess – digital, voller Formulare und selten persönlich – eine echte Herausforderung.
Wie sähe eure technische Lösung aus?
Unsere Lösung ist eine App, die Nutzer*innen gezielt durch die Erstellung ihres Lebenslaufs und der benötigten Bewerbungsunterlagen führt. Mit einfachen Fragen, hilfreichen Tipps und der Möglichkeit, digitale Tools kennenzulernen, bieten wir passgenaue Unterstützung im Bewerbungsprozess. Unsere Anforderungen haben wir an die App inCV von Sopra Steria übergeben, die speziell für Menschen mit intellektuellen Beeinträchtigungen entwickelt wurde und barrierefreies Erstellen von Lebensläufen, auch offline und ohne Computer, ermöglicht. So wird die App zukünftig optimal an die Bedarfe der Caritas angepasst.
Was hat dich persönlich motiviert, dich für das Projekt zu engagieren?Gerade in Zeiten tiefgreifenden technologischen Wandels ist es entscheidend, die sozialen Dimensionen nicht aus dem Blick zu verlieren. Im Projekt mit der Caritas stehen die Personen im Mittelpunkt, die es im Alltag oft besonders schwer haben. Gemeinsam wollen wir zeigen, dass Technologie helfen kann, Hürden zu überwinden und neue Chancen zu schaffen, um so benachteiligten Personen eine Stimme zu geben.
Wie war die Zusammenarbeit im Team – insbesondere über Bereichsgrenzen hinweg?Die Zusammenarbeit im Team war sehr spannend und hat mir gezeigt, wie viel man voneinander lernen kann, wenn verschiedene Bereiche zusammenarbeiten. Viele aus dem Team habe ich erst durch das Projekt richtig kennengelernt. Durch die Vielfalt der Fachrichtungen – von KI über Data Management bis hin zu Strategie – entstand ein inspirierender Austausch, der sowohl fachlich als auch persönlich viele neue Impulse bot. Besondere Aha-Momente entstanden immer dann, wenn die unterschiedlichen Kompetenzen und Erfahrungen im Team ineinandergreifen und innovative Ansätze hervorbringen konnten. Von der promovierten Psychologin bis zum KI-Entwickler waren alle Bereiche vertreten und haben sich gegenseitig unterstützt und motiviert.
Welche Kompetenzen konntest du durch das Projekt weiterentwickeln und was nimmst du persönlich aus dem Projekt mit?
Im Verlauf des Projekts war der direkte Austausch mit den Nutzer*innen besonders wertvoll, gerade weil viele von ihnen wenig technikaffin sind und daher verstärkt Unterstützung benötigen. Hier waren aktives Zuhören und gezieltes Nachfragen entscheidend, um die individuellen Herausforderungen zu verstehen. So konnten wir ihre Bedürfnisse präzise in fachliche Anforderungen übersetzen und das Tool passgenau entwickeln. Für mich persönlich bedeutete das Engagement in diesem Pro-bono Projekt einen echten Perspektivwechsel. Ich habe ein noch tieferes Verständnis dafür gewonnen, wie essenziell es ist, gesellschaftliche Teilhabe durch Technologie zu fördern, anstatt sie zu erschweren. Die Begegnungen mit sozial benachteiligten Menschen haben meinen Blick darauf geschärft, welche Hürden und Chancen die Digitalisierung mit sich bringt.
Vielen Dank für das Interview, Daniel. Toll, dass du dich in diesem Pro-bono-Projekt engagierst!
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