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Henrik aus dem Bereich Financial Services bei Sopra Steria

Wie Henrik der Finanzkriminalität den Kampf ansagt

Henrik und sein Team setzen sich in ihren Projekten dafür ein, Betrug, Geldwäsche und Steuerdelikte zu bekämpfen – und das für Kunden in ganz Europa. Denn durch die Umstellung auf digitales Banking hat sich auch der Spielraum für Finanzkriminelle erweitert, die diesen Fortschritt geschickt für ihren Vorteil ausnutzen. Seine Expertise hat Henrik im Inside-Magazin von Sopra Steria geteilt und gibt uns dort spannende Einblicke in die Arbeit eines Anti-Financial-Crime (AFC)-Spezialisten.


Hi Henrik, stell dich doch gerne kurz vor.

Hallo, ich bin Henrik, 36 Jahre alt, Senior Process Officer und seit Mai 2021 bei Sopra Steria im Bereich Financial Services in Berlin tätig. Bevor ich bei Sopra Steria gearbeitet habe, war ich bei einer Bank als externer AFC-Analyst tätig.


In deinem Artikel thematisierst du die Umstellung auf digitales Banking. Wie verändert es die Art und Weise, wie wir mit Geld umgehen?

Digitales Banking hat den Umgang mit Geld deutlich vereinfacht: Die Geschwindigkeit der Transaktionen hat stark zugenommen – sie sind nun jederzeit und ortsunabhängig auf dem Smartphone möglich. Gleichzeitig hat sich unser Verhalten hin zu mehr Selbstverwaltung (Online-Banking, Online-Trading etc.) und weniger Bargeld verschoben. Zudem sind neben den klassischen Banken neue Zahlungsdienstleister*innen dazugekommen und auch künftig wird sich die Art und Weise, wie wir bezahlen werden, weiter verändern. Stichwort: Digitaler Euro.


Während das digitale Banking für Kund*innen und Banken viele Vorteile bringt, birgt es auch einige Risiken. Welche neuen Möglichkeiten ergeben sich dadurch für Finanzkriminelle?

Die Digitalisierung eröffnet Kriminellen neue Angriffsflächen: Phishing, Identitätsdiebstahl und Scam sind einfacher skalierbar. Wir beobachten immer wieder neue Methoden durch Social Engineering in den Sozialen Medien, um Menschen zu betrügen: Z.B. erhalten Menschen über Telegram, WhatsApp und ähnliche Dienste Angebote für vermeintlich lukrative Investmentmöglichkeiten. Oft werden sie dazu gebracht, Geld auf neu eröffnete oder fremde Konten zu überweisen, von wo aus es über mehrere Stationen weitergeleitet wird – bis es schließlich im Netzwerk der Betrüger*innen landet. Diese nutzen solche komplexen Netzwerke und auch Kryptowährungen, um Spuren zu verwischen und Geldströme global zu verschleiern. Die Schnelligkeit des Zahlungsverkehrs erschwert es, solche Transaktionen rechtzeitig zu stoppen.


Wie kann diese Art von Kriminalität bekämpft werden?

Ein gutes Beispiel unter vielen anderen ist der Einsatz von KI-Agenten. Diese Systeme oder Programme können Compliance-Aufgaben vollständig automatisieren, die Betrugserkennung beschleunigen und eine nahtlose Überwachung der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften gewährleisten. KI-Agenten analysieren nicht nur strukturierte und unstrukturierte Daten, sondern führen auch Compliance-Workflows aus und stellen so sicher, dass Banken und FinTechs die Vorschriften einhalten und Risiken mindern, bevor sie eskalieren. Auch die Zusammenarbeit mit Startups hilft uns dabei, an der Spitze der AFC zu bleiben und so der Entwicklung voraus zu sein.


Stichwort Startups: Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit? Warum ist das so spannend für dich?

An der Kooperation mit Startups reizt mich vor allem ihre oftmals dynamische und innovative Art zu arbeiten. Sie bringen frische Ideen und den Mut mit, neue Technologien schnell einzusetzen. Hier ergeben sich für Sopra Steria und die jeweiligen Startups spannende Synergieeffekte, z.B. lässt sich so unser fachliches und technisches Knowhow mit den Produkten der Startups zu einer gemeinsamen kunden- und branchenspezifischen Lösung entwickeln und vermarkten. Ein Beispiel hierfür ist unsere Zusammenarbeit mit AGENTS.inc im Bereich Anti-Financial Crime.


Wie halten wir (Sopra Steria) und die Startups die regulatorischen Anforderungen im Bankenwesen ein? Sind wir es, die den Banken dabei helfen, Lösungen dahingehend zu entwickeln?

Bei all unseren Lösungen und Services legen wir größten Wert darauf, sämtliche regulatorischen Vorgaben konsequent einzuhalten – selbstverständlich auch, wenn es um die Zusammenarbeit mit unseren Partnern geht. Gerade im Bankensektor, wo wir täglich mit sensiblen Informationen arbeiten, gelten besonders strenge und vielfältige gesetzliche Anforderungen. Deshalb prüfen wir im Vorfeld sehr sorgfältig, welche rechtlichen Rahmenbedingungen für unsere Lösungen und Services relevant sind, bevor wir diese an unsere Kunden übergeben. Sollten darüber hinaus neue Gesetze Änderungen an unseren bestehenden Lösungen erfordern, sorgen wir dafür, dass diese entsprechend den Bestimmungen angepasst werden. Darüber hinaus beraten wir unsere Kunden umfassend zur Einhaltung aller regulatorischen Vorgaben. Meine Kollegin Larissa Franze hat kürzlich erst ein informatives Whitepaper zur EU-AML-Verordnung veröffentlicht und bietet unseren Kunden dahingehend Beratung an.


Was motiviert dich neben der Zusammenarbeit mit Start-Ups noch an deiner Arbeit?

Was mich an meiner Arbeit bei Sopra Steria motiviert, ist vor allem das Zusammenspiel aus Teamgeist und einer sinnvollen Aufgabe. Gemeinsam mit einem engagierten Team habe ich die Möglichkeit, aktiv dazu beizutragen, Betrug und Geldwäsche aufzudecken und zu bekämpfen. Gleichzeitig finde ich die Verbindung von Technologie und Fachlichkeit besonders spannend. Die Anwendung von zukunftsweisenden Technologien, beispielsweise Künstliche Intelligenz im Bereich Anti-Financial Crime, eröffnet völlig neue Möglichkeiten und Methoden, um kriminelle Aktivitäten aufzudecken und zu verhindern.


Danke dir für die spannenden Einblicke und schön, dass du bei uns bist, Henrik! Den ganzen Artikel von Henrik findet ihr hier.